Ruohan Wang – Meschugge GIFs und neugierige Collagen
22 / 3 / 2017
Zeichnungen, Collagen und Animationen
30. März bis 15. April 2017
Austellungseröffnung 30. März, 19 Uhr
Als Abschlußprojekt ihres Meisterschülerstudiums an der Universität der Künste Berlin hatte sich Ruohan Wang nichts geringeres vorgenommen, als das Buch »Eine kurze Geschichte der Zeit« von Stephen Hawking zu illustrieren, das sie auf Deutsch gelesen hat.
Die populärwissenschaftlichen Erklärungen des theoretischen Physikers zu Singularitäten in der allgemeinen Relativitätstheorie, der Quantenfeldtheorie, zum Informationsverlust in schwarzen Löchern, zur Pfadintegral-Formulierung der Quantengravitation in nicht-trivialen Topologien und die supersymmetrische Stringtheorie sind auch in ihrer Vereinfachung kaum zu begreifen. Der Text liest sich, landläufig formuliert, wie reinstes Fach-Chinesisch.
An dieser Stelle schliesst sich ein Kreis: Die in Peking geborene Künstlerin macht sich eigene Bilder auf diese kosmischen Welterkärungsmodelle und hat so ein eigenes Universum entwickelt. Durch ihre Experimente versucht sie herauszufinden, wie neue physikalische Theorien illustrativ dargestellt werden könnten. Die Lückenhaftigkeit und geradzu groteske Unvollkommenheit ihrer farbenfrohen und absurden Darstellungen ist ihr dabei durchaus bewusst.
Hinter dem verspielten Humor und Sarkasmus ihrer Zeichnungen, Videos und Animationen steckt die alte künstlerische aber auch wissenschaftliche Erkenntnis, daß nur der etwas weiß, der weiß, daß er nichts weiß.